Von der Überlastung zur Balance: Wege zu einem erfüllteren Studienleben

Das Studium ist eine Zeit grosser Chancen und Entdeckungen, aber auch enormer Herausforderungen. Viele Studierende erfahren Phasen der Überlastung, in denen der Stress des akademischen Lebens, soziale Verpflichtungen und persönliche Ziele in einem scheinbar unlösbaren Konflikt stehen. Der Schlüssel zu einem erfüllteren Studienleben liegt jedoch nicht in der endlosen Jagd nach Erfolg, sondern in der Kunst, das Gleichgewicht zu finden, welches persönliches Wohlbefinden und akademische Leistung in Einklang bringt.

Der erste Schritt zur Überwindung von Überlastung ist, innezuhalten und die eigenen Gewohnheiten, Zeitmanagementfähigkeiten und Prioritäten kritisch zu hinterfragen. Ja, wirklich!
Reflektieren ist so eine Sache an der PH - eine Hassliebe, genauer gesagt. Da wir PH-Student:innen, jeden Halbsatz, jede noch so kleine Handlung, jeder noch so unbedeutende Gedanke reflektieren müssen, nichts anderes tun, als Reflexionen aus dem Handgelenk zu schütteln, müsste das für uns ja ein Klacks sein. Leider weiss man von dem noch nichts, wenn man an der PH beginnt. Doch nach einer Weile, wenn wir dann in der Reflexions-Champions-League spielen, Reflexions-König:inne und Meister:innen unseres Fachs sind, eigene reflektierte Reflexionen re-reflektieren – wissen wir erst recht nicht mehr, ob es sich jetzt um das Zurückwerfen von Licht handelt oder um unsere Handlungen, als angehende Lehrer:innen.

Viel wichtiger ist das, meist durch Zufall passierende, auswählen deines Partners. Sehr viel Abgaben und Aufgaben sind in Partnerarbeit zu erledigen. Zum Glück, und das rechne ich den Dozent:innen hoch an, darf man seine/n Partner:in in den meisten Fällen selbst auswählen. Leider, wie bereits erwähnt, spielt da der Zufall eine grosse Rolle. Denn häufig ist es so, dass einmal gemachte Gruppen nur schwer auseinander zu bringen sind. Faktoren wie, wo setzt man sich hin am ersten Tag, welchen zwischenmenschlichen biochemischen Abläufen ist man ausgesetzt, wer kennt sich bereits, wer ist etwa gleich alt, hat der gleiche Stil, etc. sind letztendlich matchentscheidend in den ersten Schultagen.


Was man aber ganz sicher beeinflussen kann, ist, wie man auf eine nicht funktionierende Partnerschaft reagiert. Ich spreche da von meiner eigenen Matura-Erfahrung; Besser schnell wechseln, als warten bis man aus Frust explodiert.

Ein weiterer, wohl wichtigster Schritt zu einem ausgeglichenen Studienleben ist das effektive Setzen von Prioritäten. Man muss erkennen, welche Aufgaben und Verpflichtungen wirklich wichtig sind und welche weniger dringend oder sogar entbehrlich sind. Stichwort: 4 gewinnt!  Wenn so viele Arbeiten zum Erledigen sind und man gleichzeitig Beruf, Kinderbetreuung, Freunde und sportlicher Ausgleich unter einen Hut bringen muss, hat man keine Zeit für Perfektion. Einmal durchlesen reicht in den allermeisten Fällen aus. Manchmal ist weniger mehr. Partnerarbeiten müssen zack-zack gehen. Besprechen, bearbeiten, absenden!
Effektives Zeitmanagement ist grundlegend, um Überlastung zu vermeiden. Nutze Planungstools wie Kalender oder Apps, um Fristen und Verpflichtungen im Blick zu behalten. Ein gut geführter Kalender ist Gold wert.

Auch ein sehr wichtiger Punkt, ist das Auswählen der richtigen Zusammenfassung. Das Schöne an unserem sozialen Beruf ist, dass es viele soziale Menschen anzieht. Soll heissen: Man hat innert wenigen Tagen, für jedes Fach, mehrere Zusammenfassungen (bei mir melden, wenn ihr eine braucht;)). Macht es keines Falles wie ich und bearbeitet über Wochen hinweg drei verschiedene. Wählt aus und lebt mit der Entscheidung.

Der Weg von der Überlastung zur Balance im Studienleben erfordert Bewusstsein, Disziplin und die Bereitschaft, neue, vielleicht unerforschte Wege zu gehen. Es ist ein fortlaufender Prozess, welcher Anpassungen und Veränderungen erfordert, aber die Belohnung ist ein zufriedeneres, ruhigeres und letztlich erfolgreicheres Studienleben. Denk daran, dass es nicht darum geht, perfekt zu sein, sondern darum, ein Gleichgewicht zu finden, welches für dich persönlich funktioniert.

Retrospektiv oder reflektierend war das erste Semester eine gute Erfahrung. Ich freue mich aufs zweite!