Herbstaktivität - Nahrungsbeschaffung aus der Natur

 

Der Herbst ist da und bald schon kommt der Winter. Viele Früchte, Beeren und weitere natürliche Köstlichkeiten sind nun ausgereift und locken Mensch und Tier zum Naschen an. Hier ein paar mögliche Inputs zur natürlichen Lebensmittelbeschaffung aus den natürlichen hiesigen Umgebungen, welche als erlebnispädagogischen Ideenansätze bei Exkursionen oder für NMG-Lernaufgaben gebraucht werden können.

 

Früchte ernten

Bei einer Herbstwanderung mit anschliessender Beerensammeltrupp könnte man den Tag mit ein paar Beeren versüssen, denn zurzeit können gängige Beeren im Walde eingesammelt werden, wie zum Beispiel Brombeeren und Heidelbeeren.

Das tolle, es bietet die Möglichkeit wilde Früchte/Beeren in einer weiteren Sequenz zu Marmelade zu verarbeiten. Begleiten könnte man das Sammeln mit der Diskussion von Fragen. Welche Tiere essen ebenfalls diese Beeren und Früchte? Wie entstehen sie? Wie werden sie verbreitet? Welche Gefahren könnte diese Nahrungsbeschaffung mit sich tragen? Auf was muss ich achten beim Sammeln? (Naturschutz, Umgebung, Wetter, giftige Verwandte)

 

Weiter Möglichkeit für eine Exkursion:

Das Ernten von Früchten an Sträuchern und Bäumen, welche von Bauern bewirtschaftet werden, bietet eine optimale, geschützte Umgebung und die Gelegenheit in Berührung mit den Fruchtträgern zu kommen.

Was ist nun saisonal zu Ernten? Äpfel, Reben, Quitten, Zwetschgen und Kürbisse, Birnen, usw., aber auch “Gummel“ sind reif für die Ernte.

Viele Bauern sind bereit Kindern einen Einblick in die Tätigkeiten auf den Feldern zu gewährleisten. Mithilfe einer kurzen Recherche im Internet werden einige Betriebe angezeigt, die exklusive Events für Familien und Kindern anbieten. Jedoch gibt es sicherlich Bereitschaft bei den umliegenden Früchtebauern, einen solchen Event für Kinder zu veranlassen. Eine Anfrage lohnt sich oftmals.

Ebenso kann man mit einer Saftpresse auch den eigenen Fruchtsaft herstellen und geniessen.

 

Pilze sammeln

Steinpilze und Pfifferlinge sind großartige Pilze, welche vielerorts wachsen und heiss begehrt sind. Sie sind für Kenner nicht zu verwechseln und schmecken einfach hervorragend. Das Sammeln und Kochen von Pilzen ist wahrlich ein Abenteuer und die Aktivität ist begleitet mit viel Bewegung, scharfer Beobachtungen der Naturgegebenheiten und das Eintauchen in tiefere Waldgebiete. Man könnte die gefundenen Pilze fotografieren und danach im Plenum oder Gruppen analysieren und weitere Aufgaben hinzufügen.

Wo das eine wächst, wächst auch das andere, deshalb ist das Entdecken vieler weiteren interessanten Pilze gegeben. Und wenn man den hochgiftigen, doch wunderschönen Fliegenpilz entdeckt, welcher in unzähligen Kinderbüchern abgebildet ist, dann ist das ein großartiges Erlebnis. Mit Sagen oder Geschichten über die Pilze, lässt sich der Moment noch etwas magischer werden.

 

Weitere Ideen:

Das Sammeln von ungiftigen Pilzen, welche man für weitere Experimente, z.B. für Sporenabdrücke, gebrauchen kann.

Auch Pilz-Zuchtsets im Klassenraum können spannend mit NMG verknüpft werden.

 

Fischen gehen

Fischen braucht Geduld, Feingefühl, Aufmerksamkeit, etwas Theorie und ist eine Möglichkeit des direkten Kontaktes mit einem Lebewesen. Es ist eine der ältesten Möglichkeit tierische Nahrung auf den Tisch zu bekommen und schmeckt lecker, wäre jedoch verbunden mit der Tötung eines Tieres.

Eine sanftere Möglichkeit für den direkten Kontakt mit den Fischen wäre, bei einem Ausflug an einen See, die Rute mitzunehmen, den Fisch zu angeln und in einem Kescher zu beobachten. Man kann versuchen über den gefangenen Fisch und über die Fische des Sees zu recherchieren, zu dokumentieren und danach den Fisch wieder freizulassen.

 

Möglichkeiten für eine Exkursion:

Der Fischerverein Einsiedeln bietet immer wieder Anlässe für Jungfischer. Das ist der perfekte Ort, um in die Lebenswelt der Unterwasserbewohner einzutauchen. Ich empfehle eine Exkursion im Frühling, wenn der Fischerverein diverse Tätigkeiten am See übernimmt. Dazu gehört auch das Züchten von Fischen, welche vor Ort betrachtet werden können.

 

Der Schulgarten

Immer öfters bei den Schulen zu sehen, sind Palettenrahmen, welche mit Erde gefüllt und anschliessend Gemüse und Kräuter gepflanzt/gesetzt werden. Solch Schulgärten ergeben viele Möglichkeiten damit zu arbeiten. Beispielsweise können Gruppen gemacht werden, welche entscheiden müssen, welches Gemüse oder Kräuter sie anbauen möchten und über diese sie die Verantwortung während des Wachstumsprozesses tragen sollten. Die jeweiligen Stadien der Pflanzen werden in Lernsequenzen eingebaut.

 

Wildkräuter und Blätter sammeln

Eine immer mehr vergessene Kunst. Das Knowhow frische essbare Blätter und Kräuter aufzufinden, sie zu differenzieren und zuzubereiten. Darüber gibt es viele Bücher, welche einem helfen zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein. Bei einer Wanderung können verschiedenste Stopps an Bäumen und Sträuchern unternommen werden, um darüber was Spannendes zu erzählen. Beispiel: Habt ihr gewusst, dass man viele Blätter von Bäumen im Frühling verspeisen kann? Birke, Haselnuss, Buche, Linde, Ahorn, oder Fichtenknospen als Tee bei Erkältungen. Ebenfalls kann etwa 1 Liter feinster Birkensaft pro Tag im Frühling abgezapft werden, oder der Spitzwegerich und die Brennnessel der heissbegehrten Allrounder der Heilkräuter sind. Viele nutzen sie heute noch bei diversen Erkältungsymptomen. Dieses schier endlose Lernfeld wäre optimal zum Vermitteln, dass die Pflanzen nicht nur grün aussehen und Blätter und Blumen haben, sondern viele Pflanzen aufbereitet und zur Eigenanwendung weiterverwendet werden können.

 

Dieses Thema ist hier natürlich sehr oberflächlich angekratzt. Es gibt unzählige Enzyklopädien und Bücher über natürliche Nahrungsbeschaffung. Ich hoffe jedoch ein kleiner Einblick verschafft zu haben, denn all diese Dinge, und vieles mehr, warten darauf neu entdeckt zu werden.