Interview mit Jenny Gisler - Mobilitätssemester an der Saxion Universität

 

 

1.     Aus welchen Gründen hast du dich grundsätzlich für ein Mobilitätssemester und wie hast du dich für Saxion entschieden?

 

Ich wollte schon immer einmal für eine längere Zeit im Ausland studieren. Mit dem Angebot der PHSZ konnte ich mir so einen Traum erfüllen.

 

Ich habe mich für Saxion entschieden, weil es die einzige Partnerhochschule der PHSZ in Holland war. Nach Holland wollte ich, weil ich da ohne Probleme mit dem Zug hinreisen konnte. Ich fand die Sprache, die Möglichkeit alles mit dem Fahrrad zu tun, die Leute, die ich dort drei Jahre zuvor kennengelernt habe, und auch die Landschaft unglaublich faszinierend. Auch ging es prima auf mit dem Fachpraktikum. Das endete am 5. Februar und die Schule in Holland begann am 8. Februar…zugegeben, es war etwas stressig, aber am Ende doch machbar.

 

 

 

 

 

2.     Wie war das Leben für dich in Holland? Wie hast du dich für deine Unterkunft entschieden?

 

Ich wollte so viele neue Kontakte knüpfen wie möglich und habe mich daher bei der Saxion Unterkunft angemeldet. Diese haben mir eines ihrer Zimmer für internationale Studenten zur Verfügung gestellt. Ich wohnte in einem riesigen Studentenhaus, welches früher einmal ein Spital war. Es war unterteilt in verschiedene «Wohnungen» in denen jeweils 7 oder 13 Studenten wohnten und auf jedem Stockwerk drei davon. Ich teilte mir somit das Bad und die Küche mit 6 anderen internationalen Studenten und hatte auch Kontakt mit den Studenten von nebenan oder von oben. In diesem riesigen Studentenhaus wohnten nicht nur internationale Saxion-Studenten, sondern auch Twente-Studenten und so kam ich mit Studenten in Verbindung, die ich sonst nicht kennengelernt hätte. Wir trafen uns viel im Park nebenan oder am See, der ungefähr eine halbe Stunde mit dem Fahrrad entfernt war, spielten Volleyball, feierten ab und zu auch Partys oder machten Spiele/Pizza-Abende. Ich durfte einem Ultimate-Frisbee-Team der Twente-Universität beitreten und verbrachte meine Zeit viel mit Sport. Dadurch und durch meine Klasse an der Saxion kam ich auch in Kontakt mit Einheimischen. Mit diesen konnte ich die schönsten Fleckchen in Holland, wie Tulpenfelder, Strände, Städte, Parks, Kaffees und noch vieles mehr auskundschaften.

 

 

 

 

 

3.     Du hast in Saxion eine Hochschule besucht. Welche Module haben dir dabei am besten gefallen? Siehst du Unterschiede zum Studium an der PHSZ? Gibt es sogar Dinge, die dir in Holland besser gefallen als hier?

 

Yves und ich besuchten ein Modul, das «Global Citizenship Education and Social Work» hiess. Im ersten Quartal hatten wir Onlineunterricht und da lernten wir viel darüber ein «Global Citizen» zu sein und wie wir auch andere Menschen um uns herum inspirieren können gerecht, unvoreingenommen und offen in der Welt handeln zu können, was ich gerade im jetzigen Zeitalter als sehr wichtig empfinde. Im zweiten Quartal hatten wir keine Onlineschule mehr. Da mussten wir unser Projekt realisieren, bei dem es darum ging, eine Lösung für ein Problem, welches Corona verursachte, im Zusammenhang mit Bildung in der Primarschule zu finden. Der grösste Unterschied, den ich feststellte, war, dass das organisatorische Chaos an der Saxion noch grösser war als an der PH...die Holländer sehen Termin- und Uhrzeit-Einhaltungen nicht so eng wie die Schweizer. 😉

 

 

 

4.     War es schwierig, dich in Holland einzuleben? Und gleichzeitig, wie war es, nach dieser langen Zeit wieder in die Schweiz zurückzukehren?

 

Die ersten beiden Tage waren nicht so toll. Ich war allein, kannte noch niemanden und meine Mitbewohner waren allesamt in Amsterdam über das Wochenende. In den beiden Tagen machte ich mir es zum Ziel ein Fahrrad zu organisieren, die Stadt und ihre schönsten Kaffees auszukundschaften und etwas Sport zu treiben. Es ging dann aber schnell bergauf: je mehr Leute ich kennenlernen durfte, desto wohler und angekommener fühlte ich mich in dieser Stadt. Wie sagt man so schön: Es ist nicht die Stadt, sondern die Leute darin, die es so wunderschön machen.

 

Das Zurückkommen war einerseits etwas schwer und andererseits auch sehr schön! Die ganze Atmosphäre in Holland, die Leute um mich herum und das Leben dort als Studentin werde ich so nie wieder erleben und ach, wie sehr ich diese Zeit doch genossen habe! Schön war es aber auch, weil ich zurück zu meiner Familie, meinen Freunden und meiner bekannten Umgebung konnte…ich vermisste die Berge und die natürlichen Seen sehr (In Holland waren die alle künstlich angelegt).

 

 

 

5.     Was war für dich das schönste Erlebnis aus deinem Mobilitätssemester

 

Die Freundschaften, die ich knüpfte und fürs Leben bestehen bleiben.