Parkplatzsituation – Die Leiden des jungen Pendlers

 

 

Die kalte Jahreszeit ist wieder da. Der Schnee versteckt sich zwar in noch etwas höheren Lagen, doch die kalte Brise zieht uns schon bitterlich um die Ohren. Parallel zur Glühweinsaison startet damit auch die Saison der Autopendler. Abgesehen von den hartgesottenen «Ich-gehe-immer-und-trotz-allem»-Velopendler, lassen sich nun vermehrt Studentinnen und Studenten wegen den gesunkenen Temperaturen in das vierrädrige Vehikel locken. Alles natürlich kein Problem; die Strassen und das Recht sie zu benutzen ist uns allen freigestellt. Meistens hat es auf der Strasse ja auch genügend Kapazität und der Weg dahin ist mit einer gesunden Prise Geduld auch problemlos zu bewältigen. Der wahre Kampf beginnt beim Abschluss der 30er-Zone nach der Rechtskurve im Wald. Nachdem man die finale Steigung hinter sich gelassen hat, betritt man als Autofahrer das Schlachtfeld oder etwas weniger martialisch ausgedrückt, die Arena. Die gesunde soziale Einstellung eines jeden Mitkommilitonen ist hier wie weggefegt. Nun herrscht die Regel: «first come, first served» und die primitiven Urinstinkte zeigen sich mal wieder. Jeder sagt sich: «Hauptsache ich kriege meinen Parkplatz!» und muss nicht die unmenschlichen 2-3 Minuten Fussweg von der Turnhalle bis zur PH unter die Füsse nehmen. Denn kommt man nicht in aller Herrgottsfrühe an der PH an, sondern zu einer vernünftigen Zeit (5min vor Modulbeginn), dann lebt man nicht nach dem Motto «survive of the frühest» und wird es ganz eng mit Parkplätzen, weil «the early student catches the parking spot».

 

Doch genug der unlustigen englischen Redewendungen. Wir sind hier schliesslich an einer lösungsorientierten Fachhochschule. Und was könnte man nun als so eine lösungsorientierte Einrichtung machen? Richtig! Nichts… Obwohl, Baumstämme und Pflanzenboxen auf Parkplätze stellen ist schliesslich nicht «Nichts». Das war jetzt etwas gar zynisch und gar nicht lösungsorientiert von mir. Diesbezüglich möchte ich mich auch herzlich entschuldigen. Persönlich bin ich auch der Meinung, dass das Verhalten und die Einstellung von uns Studentinnen und Studenten zu hinterfragen ist. Beobachtet man die Ankömmlinge, dann fällt einem die Anzahl Solofahrer ins Auge. Wenn sich zwei dieser Einzelfahrer zusammentun und miteinander zur Schule pendeln, dann spart man schon einen Parkplatz und die Umwelt freut sich auch. Selbstredend gibt es auch andere Lösungen. Doch bauliche Massnahmen zur Vergrösserung der Parkkapazität sind mit den modernen Bestrebungen zur Senkung der Luftbelastung nicht hinnehmbar. Zudem ist es auch aus finanzieller Hinsicht ein Nonsens und wohl nicht stemmbar. Was also kann man sonst tun? Vielleicht könnte man sich an den sogenannten «Carpool-Spuren» auf den Strassen orientieren und sogenannte «Carpool-Parkplätze» anbieten.

 

Wir werden sehen, wie sich die eigentlich banale Situation entwickelt. Bis dahin pendle ich weiterhin mit meiner lustigen Mitfahrtruppe und erfreue mich an spannenden Gesprächen im Auto, welche sich ab und zu auch zwischen Gesangseinlagen auf Konzertniveau und andächtigem Schweigen abwechseln.