Rückblick Fachpraktikum, Juni 2013

von Nicole Hartmann (5. Semester PS)

 

 

Ich machte mein Fachpraktikum im Juni 2013 in Muotathal. Die Erfahrungen waren unglaublich toll und ich bin dankbar für diese Praktikumsstelle.

Meine Praktikumslehrperson ist seit über 20 Jahren Lehrer und er unterstützte mich in den letzten vier Wochen mit seinen kritischen Hinterfragungen und seiner grossen Kompetenz. Ich konnte sehr viel von ihm profitieren, weil er immer offen für meine Meinungen und meine Ideen war und mir trotzdem immer auch seine Ansicht der Dinge übermittelte. Ich konnte somit viel ausprobieren und auch aus meinen Fehlern lernen. Die Kritik war scharf aber fair. Er wusste immer genau, was ich und wie ich es verbessern könnte. Aber er gab mir auch immer das Gefühl, dass er mich schätzt und erkannte, dass ich Erfahrungen sammeln will und immer danach strebe, viele Fortschritte zu machen. Die angeregten Diskussionen halfen mir die Planungen zu überdenken und verschiedene Sichtweisen zu überlegen. Die Praktikumslehrperson hat viel Zeit und Mühe für mich auf sich genommen und ich konnte immer und zu jeder Zeit meine Fragen an ihn richten.

 

Zudem bin ich froh, dass er so unterrichtet, wie ich das später gerne einmal machen möchte. Er ist fair, aber streng. Er ist lustig, kann aber auch laut werden. Er ist bereit sich immer wieder auf den neusten Stand zu bringen. Er individualisiert den Unterricht gezielt und ist offen für Neues. Der Praktikumslehrer arbeitet sehr intensiv mit Bewegung und Abwechslung im Unterricht. Bisher hatte ich Zweifel, dass die Theorie in der Praxis nicht umsetzbar ist. Diese Befürchtung hat sich in diesem Praktikum glücklicherweise widerlegt.

 

Am liebsten würde ich das Praktikum noch verlängern, denn ich bin mir sicher, dass ich noch viel von ihm lernen könnte.

 

Im Gegensatz zu den vorherigen Praktikas lag nun die Herausforderung darin, einen ganzen Schultag zu gestalten und sich nicht auf einzelne Lektionen zu beschränken. Während vorher die volle Konzentration auf einzelnen Lektionen lag, musste jetzt der Bogen über einen ganzen Schultag gespannt werden. Ich merkte, wie ich dadurch natürlicher unterrichtete. Doch trat ich dieser Herausforderung mit grossem Respekt entgegen, aber als ich die ersten Tage gut überstanden hatte, ging alles immer einfacher und routinierter. Allgemein hat mir das Praktikum viel mehr Selbstvertrauen gegeben. Ich weiss jetzt besser, was ich kann und wo ich noch an mir arbeiten muss. Vor diesem Praktikum hätte ich mich noch nicht getraut eine Klasse zu übernehmen. Jetzt fühle ich mich bereit dafür und freue mich umso mehr.

 

In diesem Praktikum habe ich noch einmal mehr erkannt, dass ich meinen persönlichen Traumberuf gefunden habe. Ich ging jeden Tag gerne zur Schule und ich hatte immer Freude an der Arbeit. Auch wenn ich abends meistens sehr müde war, konnte ich mich bereits wieder auf den nächsten Tag freuen. Ich würde sagen, dass ich meinem Traumberuf einen grossen Schritt näher gekommen bin. Anhand dieses Praktikums konnte ich für mich viele Punkte bestätigen, mir aber auch zusätzlich viel neues Wissen über den Lehrerberuf aneignen.

Vor dem Praktikum habe ich mir die letzten Beobachtungsbögen angeschaut und die Reflexionen der Lektionen im Fachpraktikum und Orientierungspraktikum zusammengestellt. Ich habe mir aus diesen Notizen persönliche Ziele formuliert. An diesen Zielen wollte ich besonders arbeiten und ich bin stolz, dass ich sagen kann, ich habe diese Ziele erreicht. Ich musste mich immer wieder darauf fokussieren und mich öfters daran erinnern. Durch intensive Beschäftigung damit, habe ich schlussendlich die Ziele erfüllt.

 

Diese Zielsetzung hat mir viel gebracht. Es waren Punkte dabei, welche ich wirklich ändern wollte. Durch die Ausformulierung und Besprechung mit der Praxislehrperson konnte ich immer wieder darauf zurückgreifen und am Ende des Praktikums abhaken. Das war ein gutes Gefühl J!

 Alles in allem finde ich, dass ich im Fachpraktikum einen riesen Schritt nach vorne gemacht habe. Dieses Praktikum zeigte mir, wie später das Arbeiten als Lehrperson wirklich funktioniert. Man macht alles wie es eine Klassenlehrperson machen muss. Ich hatte zudem die Möglichkeit an verschiedenen Elterngesprächen, an einer Lehrersitzung, sowie auf der Schulreise dabei sein zu können. Diese zusätzlichen Erfahrungen haben mir weitere Einblicke in den Berufsalltag gegeben. Besonders ein ausserordentlich schwieriges Elterngespräch mit Kinderärztin und Schulpsychologin hat mich sehr beeindruckt. Die Probleme wurden professionell behandelt und ich konnte genau meine spätere Aufgabe als Lehrperson in einem solchen Fall beobachten.

 

Das Praktikum hat mir im Allgemeinen sehr viel Spass gemacht und ich freue mich umso mehr auf das nächste Praktikum.

 


 

Rückblick Fachpraktikum Juni 2012 in einer 4.Klasse in Altdorf

von Frederic Euler

 

Zum Abschluss des vierten Semesters durften wir nach einem langen theoretischen Semester unser erlerntes Wissen in einem vierwöchigen Praktikum auf die Probe stellen. Da ich die Schülerinnen und Schüler sowie die Praxislehrpersonen bereits aus der Fachpraxis vom dritten Semester kannte, war es einfacher mich auf das Praktikum einzustellen. Ich hatte schon eine handvoll Eindrücke von der Klasse und wusste wie die Praxislehrperson arbeitet.

 

Trotz allem musste ich für das Praktikum noch so Manches vorbereiten. Ich erhielt von der Praxislehrperson die Themen der verschiedenen Fächer, an denen ich meine Vorbereitungen orientieren konnte. Ich erarbeitete also für fast jedes Fach eine Grob- sowie Wochenplanungen. Ich befasste mich zuerst mit dem Thema der Mensch- und Umweltlektionen und passte die anderen Fächer daran an. Glücklicherweise folgte ich meinem Gewissen und plante schon früh die Unterrichtseinheiten für das Fach M&U. Somit hatte ich das Unterrichtsmaterial für M&U schon vor Ende des Semesters zusammen. So (er)sparte ich mir einige stressige Tage. Denn das Ende des Semesters mit diversen Leistungsnachweisen plus Praktikumsvorbereitungen ergeben eine arbeitsreiche und schlafraubende Zeit. Mein Rat also: „Um so früher desto besser“.

 

So startete ich mehr oder weniger vorbereitet in die erste Praktikumswoche. Aufgrund eines Feiertages, war es nur eine kurze Woche für mich. Dies kam mir sehr zugute, denn ich konnte mich langsam an meine Tätigkeit der nächsten Wochen gewöhnen. Die zwei freien Tage nutze ich vorbildlich zur weiteren Vorbereitung. Trotz Vorbereitungsstress fand ich mich schnell zurecht und konnte die Klasse stets motivieren Neues zu lernen.

 

Ich kann durchaus behaupten, dass ich jeden Tag etwas Neues gelernt habe. Zudem durfte ich miterleben, was es heisst, mit einer Klasse den Schuljahrabschluss zu planen und durchzuführen. Ein riesiger organisatorischer Aufwand, welcher auf die Lehrperson zukommt. Alle Blätter, Zeichnungen, Bücher, Hefte und Arbeiten müssen sortiert, eingeordnet, zurückgegeben oder nach Hause genommen werden.

 

Rückblickend habe ich das Fachpraktikum als stressige aber sehr lehrreiche Zeit mit vielen neuen Einsichten in Erinnerung. Die Erfahrung, eine Klasse während vier Wochen alleine zu unterrichten, war sehr bereichernd. Ich freue mich jetzt schon auf das nächste Praktikum.

 


 

Rückblick Fachpraktikum in der Klasse 2d in Brunnen, September 2011

von Janine Voss 

 

Nach dem 4. Semester stand uns Studierenden endlich wieder ein Praxiseinsatz bevor. Bereits im April nahm ich Kontakt mit meiner Praxislehrperson in Brunnen auf. Wir vereinbarten Hospitationstermine und ich kam vorbei. Zuerst durfte ich an einem Freitagnachmittag dem Unterricht beiwohnen und ich lernte die Kinder der zweiten Primarklasse kennen. Ich war begeistert von der Unterrichtsführung und Gestaltung der Praxislehrperson. Akribisch dokumentierte ich den Unterrichtsablauf und die Führungsart der Lehrperson. Meine Praxislehrperson arbeitete in Mathematik mit einem niveaudifferenziertem Matheplan und im Deutsch mit einem Deutschplan. Dies war für die Kinder eine gute Lernform, da die Schülerinnen und Schüler eine grosse Schere bezüglich Leistung in diesen Fächern aufweisen und dadurch selbständig auf ihrem jeweiligen Niveau arbeiten konnten. Beim Kennenlernspiel merkte ich, dass die Kinder schon ganz gespannt auf mich waren und aktiv mitmachten. Danach besprachen die Praxislehrperson und ich die Themen im Praktikum. Ebenfalls gingen wir die Checkliste durch und sprachen gegenseitige Erwartungen aus.

 

Dank der strukturierten Dokumente von meiner Praxislehrperson konnte ich mich bestens auf den Unterricht vorbereiten. Bei den Grobplanungen habe ich auch viel Planarbeit vorbereitet. Gegen Ende des Semesters bemerkte ich, dass ich keine Zeit mehr habe, um diverse, individualisierte Arbeitsblätter zu gestalten. Daher musste ich die Grobplanungen noch kurzfristig ändern. Mit samt den Leistungsnachweisen des 4. Semesters und den Vorbereitungen für das Praktikum war das eine immense Arbeitsbelastung. Also, liebe Mitstudierende. Beginnt früh genug mit den Vorbereitungen des Fachpraktikums, denn Leistungsnachweise des Semesters müssen teilweise zeitgleich abgegeben werden, wie die Grob- und Wochenplanungen!

 

Der Praktikumsbeginn verlief hervorragend. Ich bin gut gestartet und die Kinder hatten viel Interesse an mir. Vom ersten Tag an führte ich die Klasse bereits klar und konsequent im Unterricht.

 

Im Fach BG führte ich ein Lernbüffet mit zehn Angeboten durch. Da die Kinder Pokémon so mochten und ich diese aus meiner eigenen Kindheit kannte, habe ich sie auch in mein Lernbüffet miteinbezogen. Durch die verschiedenen Angebote weckte ich rege das Interesse der Kinder zum Unterwasserthema. Nach Erklärung des Vorgehens verrichteten die Kinder die Arbeit selbständig.

 

In Deutsch behandelte ich Themen wie Wortarten, Bücher und Bibliothek. Die Kinder lasen Bücher, schrieben auf, wie die Titelseite aufgebaut ist und welche Sorten es gibt. Bei Wortarten legten wir jeweils im PL Wörter korrekt bei der entsprechenden Wortart hin. Die Kinder erklärten in ihren Worten die Wortarten. In verschiedenen Sozialformen schrieben sie Geschichten, tauschten sie aus oder besprachen sie miteinander. Stets behandelten die schwächeren Kinder die obligatorischen Aufgaben und die stärkeren Kinder, vertieften ihr Wissen mit weiteren Aufgaben.

 

In Mathematik stellte sich heraus, dass die Kinder in der Klasse von ihrem Können her weit auseinander lagen. Für ein Kind, welches in 15 min mit den obligatorischen Aufgaben fertig war, stellte ich Knobelaufgaben zur Verfügung. Jedenfalls versuchte ich den Unterricht recht alltagsnah und differenziert zu gestalten.

 

In Mensch und Umwelt behandelten wir das Thema Wasser. Die Kinder lernten, was für Wasser es auf der Erde gibt, oder warum es Länder hat, die kein Wasser haben. In dieses Fach habe ich auch Philosophie einfliessen lassen. Die Kinder schrieben Vermutungen auf, experimentierten mit Wasser und sie versuchten den Sachverhalt zu begründen. Ebenfalls machten wir eine Philosophiereise über das Thema Seelen. Es kamen erstaunliche, ja faszinierende Antworten und Vorstellungen zum Vorschein. Kaum ein Erwachsener weiss über die natürliche Philosophielust der Kinder Bescheid. Dabei geht es nicht darum, die Aussagen wissenschaftlich zu fundieren, sondern die Kinder zu selbständigem, freien Denken zu bewegen.

 

 

Nach jedem Morgen / Nachmittag besprachen die Praxislehrperson und ich jeweils die Lektionen und sie gab mir die Möglichkeit, mir selber über den Unterricht Gedanken zu machen. Ebenfalls waren die Vorschläge von ihr sehr aufschlussreich und ich versuchte sie umzusetzen. Alles in allem war es eines der besten Praktika, welche ich bisher gemacht habe. Der Abschied von der Klasse ist mir sehr schwer gefallen.