Spezialisierungswoche in Umweltbildung – Andermatt und das Sawiri-Projekt, Mai 2011

von Antonio Cosentino 

 

Um 9.15 Uhr trafen wir uns am Montag des 9. Mai in der Cafeteria der PHZ. Nach einer kurzen Bekanntgabe des Tagesprogramms fuhren wir in Richtung Urnerland los. Insgesamt waren wir acht Personen, also sieben Studenten/innen und unser Dozent Bernard Dittli. Das von ihm zusammengestellte Programm und Informationsmaterial, erhielten wir einige Wochen im Voraus, so dass wir uns ins Thema einarbeiten konnten.
Auf der Fahrt nach Andermatt machten wir Halt beim Suwarow-Denkmal. Wir spazierten an der Schöllenenschlucht entlang, dabei zeigte sich, dass Herr Dittli auch ein ausgesprochen guter Reiseführer ist, in dem er gekonnt seine historischen Kenntnisse über Suwarow und die Franzosen rüberbrachte.
In Andermatt angekommen, liefen wir einen naheliegenden Berg hoch, um zu picknicken. Dort hatten wir eine ausgezeichnete Sicht auf das Dorf Andermatt. Während dem Mittagessen überhäuften wir Herr Dittli mit vielen Fragen, denn erst von da oben konnten wir die Grösse des Sawiri-Projekts wirklich erkennen, nämlich an den riesigen Baustellen.
Den frühen Nachmittag verbrachten wir im Tourismus-Büro von Andermatt. Der Gemeindepräsident persönlich begrüsste uns und hielt danach einen Vortrag über die Veränderungen, Chancen, aber auch Gefahren dieses Grossprojekts. Hingegen stellte uns Frau Huber von „Andermatt Swiss Alps“ das gesamte Projekt, anhand zweier nachgebauten Modelle, bis ins letzte Detail vor. Interessante Diskussionen entstanden und wir konnten uns mit kritischen Fragen, speziell über die Nachhaltigkeit, jegliche Zusatzinformationen einholen.
Nach einer Spritztour auf den Gotthardpass begaben wir uns nach Hospental, wo wir für beide Nächte eine ideale Unterkunft bezogen, inklusive Nachtessen und Frühstück.

 

Am Dienstag wurden wir um 9.00 Uhr von Frau Mandioni von „Tourismus Andermatt“ begrüsst. Ihre Aufgabe war es, uns vor allem die touristische Entwicklung näher zu bringen und das Problem der „kalten Betten“, also diese Wohnungen und Räumlichkeiten, welche nur wenig genutzt werden und das ganze Jahr mehrheitlich leer stehen, gelöst werden kann.
Um 11 Uhr besuchten wir die Schule von Andermatt. Schulleiter Guido Baumann führte uns in einer einzigen Stunde durch das gesamte Schulhaus. Das darauffolgende Mittagessen zusammen mit einigen Lehrpersonen vom Ort wurde bewusst so arrangiert und bot uns wiederum die Gelegenheit unterschiedliche Meinungen einzuholen.
Am Nachmittag lernten wir den „Bänz“ kennen. Ein unverkennbares Unikat des Dorfes. Er versetzte uns mit seinen Erzählungen in die historische Vergangenheit Andermatts zurück. Er versuchte uns, die etwas andere Sicht aufzuzeigen, nämlich die des Einheimischen.
Zum Schluss fuhren wir noch Richtung Oberalppass. Unterhalb des „Nätschen“ parkierten wir und liefen ein stückweit dem Gipfel entgegen und holten uns den nötigen Hunger für das bevorstehende Nachtessen.

 

Der Mittwoch stand voll im Zeichen der NEAT. Unserer Gruppe gesellten sich zusätzlich noch einige Dozenten hinzu, die sich die Tunnelbesichtigung nicht entgehen lassen wollten. Nach einer kurzen Einführung mittels Powerpoint-Präsentation, war es dann endlich soweit und wir fuhren in den Tunnel. Über Kopfhörer wurden wir vor allem über die Tunnelbohrmaschine und deren Montage vor dem Einsatz aufgeklärt. Die einzelnen Arbeitsschritte wurden geschildert und an authentischen Profilen aufgezeigt. Auch in Bezug auf Nachhaltigkeit wurden wir immer wieder überrascht. Beispielsweise die Wiederverwertung des Gesteins für den Innenausbau oder das Kanalisieren des Trinkwassers in der Röhre, welches dann wieder verwertet wird.
Als Abschluss organisierte Herr Dittli einen ganz speziellen Lunch für uns. Nämlich auf der Baustelle in etwa 25 m Höhe, auf der sogenannten „Skylounge“.

 

Danach war noch die Heimreise angesagt und alle Teilnehmer waren der Meinung, dass diese Exkursion ein voller Erfolg gewesen war. Bei tollem Wetter und angenehmen Temperaturen präsentierte sich Andermatt zumindest wettermässig, von seiner besten Seite und die Lernziele wurden unserer Meinung nach erreicht. Wir danken Herrn Dittli für diese tolle und lernreiche Zeit und wünschen allen „Andermättlern“ viel Erfolg, Mut und Glück für die Realisierung dieses Grossprojekts.